Für die Henschel 15052 war von der deutschen Heeresfeldbahn die HFB-Nummer "1039" vorgesehen. 1919 gelangte die Lok in den Bestand der
bulgarischen Staatsbahn, die sie als BDZ "1039" einordnete. 1936 bekam sie dann die Nummer BDZ 40060 "465" zugeteilt und wurde auf der Strumatalbahn rund um Dupnica
eingesetzt.
Ab 1942 wurde die Lok zusammen mit zwei weiteren Brigadeloks (
Henschel 14255 und
Henschel 16020) im Rila-Gebirge eingesetzt. Dort erfolgte im Zweiten Weltkrieg nicht unweit eines
Klosters der Bau eines kleinen Wasserkraftwerk unter deutscher Leitung. Für den Materialtransport legte man hierzu eine eigene Feldbahn an. Nach Abschluss der Bauarbeiten
diente die Feldbahn aufgrund der widrigen Straßenverhältnisse noch bis in die sechziger Jahre Besuchern des Klosters als Transportmittel sowie für den Holztransport zum Sägewerk
nach Rila und zur Papierfabrik nach
Kocerinovo. 1960 wurde
die Bahn stillgelegt und die Loks abgestellt.
Die "465" wurde vor einem kurzen Zug als Denkmal bei der Papierfabrik
Kocerinovo aufgestellt, wo sie bis Ende der 1990er Jahre abgestellt stand. Dann wurde
die Lok vom "Verein zur Förderung von Klein- und Lokalbahnen" übernommen, der seinen Sitz bis 2019 im
Eisenbahnmuseum
Schwechat [Österreich] hatte. Der Brigade-Wasserwagen HF 700 kam nach Frankreich zur APEMVE nach Mayet
und der Personenwagen fand eine neue Heimat im Frankfurter Feldbahnmuseum. Aktuell befindet sich die Lok in langfristiger Aufarbeitung.
HF 1039 vor dem Wasserwagen HF 700 und einem Personenwagen im bulgarischen Kocerinovo, Foto: Rüdiger Fach
Quelle:
- "Schmalspurig durch Bulgarien" von Paul Engelbert
- "Die Brigadelokomotiven der Deutschen HFB in Ersten Weltkrieg", Krause/Krall/Gündling/Ziegenfuß