Das Oberkommando des Heeres (OKH) bestellte 1939 bei Deutz drei HF130C mit einer Spurweite von 600 mm für den Eisenbahnpionierpark
Rehagen-Klausdorf. Im Oktober 1939 wurde die Deutz 26063 zusammen mit Deutz 26064 und 26065 dorthin ausgeliefert. Über Einsätze während des Krieges und in den Jahren danach ist
nichts bekannt.
Erst Mitte der 60er Jahre taucht die Lokomotive wieder bei der 21 km langen Waldbahn Kamenica nad Cirochou in der Ostslowakei auf. Hier diente
sie zusammen mit dem Henschel D-Kuppler "222" und später einer Diesellok vom Typ BN 30 dem Transport der Holzzüge. 1974 erfolgte die Einstellung des Betriebes auf dem
Großteil der Strecke, übrig blieb nur noch ein 2 km lange Streckenstück zwischen neu erbauten Sägewerk und CSD Normalspur-Bahnhof, auf dem der Betrieb mit den beiden
Diesellokomotiven abgewickelt wurde. In dieser Zeit erfuhr die Deutz 26063 eine umfangreiche Überarbeitung unter Verwendung von Teilen eines LKW (Praga V3S). Neben dem Motor
(Austauschmotor T912-2) wurden die kompletten Aufbauten der Lok erneuert, so dass heute nur noch das Fahrwerk an die ursprüngliche Lokomotive erinnert.
1990 wurde schließlich auch der Betrieb auf diesem Streckenrest eingestellt, jedoch wurden nicht alle Lokomotiven verschrottet. Die Henschel-Dampflok (Henschel 20063/1923) wurde
als Denkmal vor dem Sitz der Forstverwaltung aufgestellt und die Deutz 26063 stand im Betriebsgelände des Sägewerkes mit einigen Wagen abgestellt.
Sowohl Gmeinder 26063 als auch die Henschel 20063 waren beim Eisenbahnpionierpark in Rehagen-Klausdorf eingesetzt, wobei die Dampflok unter der
WaPrüf-Nummer "222" eingesetzt wurde. Somit wäre es naheliegend, dass beide Lokomotiven zusammen nach Kriegsende an einen Käufer veräußert wurden.
Die abgestellte Lok im Betriebsgelände, Foto aufgenommen 1995 von Ales Kucera
Im Herbst 2004 entschloss sich die tschechische Museumsbahn Cierny Balog dazu, die Lokomotive in ihren Bestand zu übernehmen. Bedauerlicherweise
machten sich in der Woche vor dem Abtransport Schrottdiebe über die Lokomotive her, so dass am Tag des Abtransportes nur noch ein in zwei Stücke zertrennter Rahmen mit dem
Führerhaus vorgefunden werden konnte. Die Reste der Lokomotive wurden nach Cierny Balog transportiert und warten dort auf eine Aufarbeitung.
Über die Waldbahn "Kamenica nad Cirochou" veröffentlichte Ales Kucera in der tschechischen Eisenbahnzeitschrift dráha 6/2000 einen
Artikel mit kurzer deutscher Zusammenfassung.