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HF130C - Windhoff 759/1943

In den Jahren 1947 und 1950 übernahmen die Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) die folgenden vier HF130C-Lokomotiven, die nach Kriegsende in Bahnhof Garsten der Steyrtalbahn vorgefunden wurden:
Die Lokomotiven waren Ende des Zweiten Weltkrieges im Rahmen einer groß angelegten Verlagerungsaktion von Heeresfeldbahnmaterial nach Österreich gelangt.

Während die Gmeinderloks von Anfang an mit Voith L22-Getrieben ausgestattet waren, wurden die Windhoff-Loks mit Trilok-Getrieben ausgestattet. Aufgrund dieser Bauartunterscheidung reihte die ÖBB die Gmeinderloks als 2092.01 und 02 und die Windhoff-Loks als 2092.101 und 102 ein. Nach einem Tausch der Trilok-Getriebe der Windhoff-Loks durch Voith-Getriebe in den 1960er Jahren, wurden die Windhoff-Loks schließlich als 2092.03 und 04 im Anschluss an ihre Schwesterloks eingereiht.

Windhoff 759 wurde im Bahnhof Gmünd der Waldviertelbahn als Verschublok und für die Zusammenstellung der Rollwagenzüge genutzt. Hier wurde die Lok um 1962 einer Modernisierung unterzogen, bei der sie ebenfalls das neue, geräumigere Führerhaus erhielt. Nach der Aufgabe des Güterverkehrs der Waldviertelbahn wurde die Lok von Gmünd zur Mariazellerbahn nach St. Pölten überstellt, bei der sie zuletzt unter der Betriebsnummer 2092 004-7 eingesetzt wurde.

Windhoff 759 WittmannP 1992
ÖBB 2092 004-7 in der Zugförderungsstelle Gmünd, aufgenommen am 01. Mai 1992 von Peter Wittmann

Windhoff 759 WittmannP 1998
ÖBB 2092 004-7 abgestellt in der Zugförderungstelle Ober-Grafendorf am 12. August 1998, aufgenommen von Peter Wittmann

Nach Ende ihrer aktiven Dienstzeit wurde die Lok von der NÖVOG (Niederösterreichischen Verkehrsorganisationsgesellschaft) in Ober-Grafendorf abgestellt. 2013 wurde die Lok über Vermittlung des Eisenbahnclub Mh.6 von der NÖVOG an den Club 760 verkauft. Bis Dezember 2015 stand die Lok weiterhin in Ober-Grafendorf, wo auch Schwesterlok ÖBB 2092.03 des Eisenbahnclub Mh beheimatet ist.

Dezember 2015: Neue Heimat beim Waldviertler Schmalspurbahn Verein

Ende 2015 erfolgte der Verkauf der 2092.004 an den Waldviertler Schmalspurbahn Verein, der die Lok am 10. Dezember 2015 zu seiner Strecke nach Heidenreichstein transportieren ließ. Hier wurde nach einer optischen Auffrischung 2017 mit der betriebsfähigen Aufarbeitung der Lokomotive begonnen, die voraussichtlich 2019 abgeschlossen werden soll.
ÖBB 2092.04 nach optischer Aufarbeitung am 14.10.2017, Foto: © Michael Schleifenbaum
ÖBB 2092.04 nach optischer Aufarbeitung am 14.10.2017, Foto: © Michael Schleifenbaum
ÖBB 2092.04 nach optischer Aufarbeitung am 15.10.2017, Foto: © Michael Schleifenbaum
ÖBB 2092.04 nach optischer Aufarbeitung am 15.10.2017, Foto: © Michael Schleifenbaum
Quellen:
  1. "HF 130C - ein Lokomotivporträt" von M. Strässle, erschienen in "Schmalspur 1-2005"
  2. "Vorgefundene Lokomotiven der dt. Heeresfeldbahn im Jahr 1945 in Österreich" von G. Breitfuss und D. Stanfel, erschienen in "Schmalspur 3-2003"
  3. Korrespondenz S. Semlegger