Abgeliefert am 22.04.1949 in 900mm Spur, vermutlich wieder an den oben genannten Händler, taucht im Einband des Betriebsanweisungsbuch der
Lokomotive die Bezeichnung „Lok II, Werk Leimen“ auf und somit der Eigner Heidelberger Zement AG. Im Werk Leimen, genauer im Steinbruch Nußloch (Siehe: Lieferliste Jens Merte:
Henschel typ Fulda, Bj. 1941, FabNr. 25178) bestand nachweißlich eine 900 mm Feldbahnstrecke bis mindestens 1960, worauf die Gmeinder 4313 vermutlich eingesetzt wurde.
Im November 1962 gelangte die Maschine zurück zu Gmeinder zur Revision. Dort erhielt sie eine Westinghouse Druckluftbremsanlage mit direkter und indirekter Bremse und vermutlich
auch hier einen neuen Austauchmotor (alt nach Lieferliste: Kaelble GN125s 10583; heute noch vorhandener Motor: Kaelble GN130s, Nr. 10426). Eine Umspurung von 900 mm auf 820 mm ist
durch Gmeinder allerdings nicht verzeichnet, weshalb vermutet werden kann, dass die Maschine entweder zuvor schon durch eine Fremdfirma umgespurt und somit bereits in
Kiefersfelden vorhanden war oder erst im Anschluss umgespurt und nach Kiefersfelden umgesetzt wurde.
Spätestens zu diesem Zeitpunkt, tauchte die Gmeinder 4313 im Werk Kiefersfelden der Heidelberger Zement AG auf und beförderte als Lok Nr. 2, auf der ca. 6,1 km langen und
malerisch am Kieferbach gelegenen Strecke zwischen Kiefersfelden und dem Kalksteinbruch Wachtl bei Thiersee (A), den Erzählungen nach bis zu 400 Tonnen schwere Züge.
1970 wurde die Strecke grundlegend modernisiert, elektrifiziert und auf 900 mm umgebaut. Nach einer Umspurung auf 900 mm rangierte die Lok nun zumeist nur noch im
unelektrifizierten Bereich der Verladeanlagen, da die Hauptstreckenlast fortan von zwei durch die Heidelberger Zement AG übernommenen schweren Elektrolokomotiven der Rheinischen
Braunkohlenwerken (Köln) wurde.
Zum gleichen Zeitpunkt gelangte eine Schwesterlokomotive (Gmeinder 4247/1947) nach Kiefersfelden, welche dort heute noch vorhanden ist.
Gegen 1982/ 1983 wurde die Lokomotive aufgrund eines Zylinderkopfschadens in Kiefersfelden abgestellt und zum Verkauf angeboten, woraufhin diese noch 1983 durch eine
Eigentümergemeinschaft für das Frankfurter Feldbahnmuseum e.V. erworben werden konnte.
Mithilfe von einem Ersatzzylinderkopf und weiteren Ersatzteilen aus dem Lagerbestand des BW II Frankfurt am Main, konnte der Motor wieder instandgesetzt werden. Doch Aufgrund von
Platznot und dem bevorstehenden Umzug des Frankfurter Feldbahnmuseums aus dem ehemaligen Trambahndepot in Bockenheim an das Rebstockgelände, musste die Lok für einige Jahre
aufgebockt bei der Historischen Eisenbahn Frankfurt abgestellt werden. Erst nach dem Aufbau des neuen Domizils und der Errichtung des Gleisvorfeldes, gelangte die Maschine gegen
1988/1989 final auf das Vereinsgelände des Feldbahnmuseums. Fortan als D5 bezeichnet, stand die Lokomotive im Anschluss an eine optische Überarbeitung bis ca. 2005 im Betrieb.
D5 des Frankfurter Feldbahnmuseums, aufgenommen am 2. Juni 2002 von Florian Rauh
Die beiden HF130C des FFM D5 und
D20 vor einem Sonderzug im Rebstockpark 2007, Foto: Patrick
Bandemer
Ab 2007 wurde die Lokomotive durch neue Eigentümer teilzerlegt, um die Lok in einen möglichen Auslieferungszustand zu versetzen. Hierbei wurden leider sämtliche Anbauteile aus
Kiefersfeldener Zeit dem Rohstoffkreislauf übergeben. Auch nach einem weiteren Eigentümerwechsel gegen 2013 ruhten die Arbeiten an der Lok gänzlich, weshalb die Lokomotive von da
an teilzerlegt, ihr Dasein in einer der Hallen des Frankfurter Feldbahnmuseums fristete.
Erst durch einen Eigentümerwechsel im August 2023 eröffnete sich eine neue Perspektive für die D5. Die Lok soll nun wieder betriebsfähig aufgearbeitet werden. Als erster Schritt
wurde die Lok von ihrem Langzeit-Standplatz befreit und gereinigt und mit der Reparatur des undichten Kühlsystems begonnen.